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Stillen. Mehr als Nahrung! Warum Stillen Bindung und Entwicklung stärkt

  • Autorenbild: Jolene
    Jolene
  • 3. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Juli

Stillen ist weit mehr als nur die Versorgung eines Babys mit Muttermilch. Es ist ein zutiefst natürlicher und emotionaler Prozess, der sowohl für das Kind als auch für die Mutter eine zentrale Rolle spielt und zwar körperlich und seelisch.

Langzeit Stillen
Stillen ist ein Geschenk für Körper, Geist und Herz. Es ist ein leiser, aber kraftvoller Weg, Liebe zu zeigen und Vertrauen zu schaffen. In einer Welt voller Reize und Hektik ist es ein Moment der Stille, der alles verändert.


💗 Bindung & Urvertrauen

Beim Stillen entfaltet sich eine Nähe, wie sie nur zwischen Mutter und Kind existieren kann zart, tief und voller Vertrauen. Haut an Haut, mit Blickkontakt und vollste Zuwendung, getragen vom ruhigen Rhythmus des mütterlichen Herzschlags, entsteht ein Raum voller Geborgenheit. In dieser innigen Verbindung wird das Urvertrauen des Kindes genährt, mit dem es auf die Welt kommt: „Ich bin sicher. Ich bin gehalten.“ Dieses Gefühl ist das seelische Fundament, auf dem ein Kind wachsen darf. Mit Mut, mit Neugier, mit innerer Stärke. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, dieses Urvertrauen zu bewahren und zu behüten. Stillen ist dabei weit mehr als Nahrung, es ist ein liebevoller Schutzraum in dem das Leben wurzeln darf.


💗Stillen ist auch für die Mutter ein Geschenk

Stillen ist auch für die Mutter eine wunderschöne Reise. Inmitten der neuen Herausforderungen des Mutterseins schenkt es ihr Momente der Ruhe, in denen sie innehalten, durchatmen und neue Kraft schöpfen kann. Es ist eine Zeit des Ankommens. Bei sich selbst und beim Kind. Stillen unterstützt nicht nur die körperliche Rückbildung, sondern stärkt auch das Vertrauen in die eigene Intuition. Und dabei ist jede Kuschelzeit an der Brust etwas ganz besonderes. Ein Augenblick, in dem Dankbarkeit aufblüht für diese kostbare Zeit zusammen.


💗Entwicklung von Körper und Geist

Muttermilch ist perfekt auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt. Sie enthält nicht nur alle wichtigen Nährstoffe, sondern auch Antikörper, die das Immunsystem stärken. Studien zeigen, dass gestillte Kinder oft eine bessere kognitive Entwicklung durchlaufen und seltener an Infektionen oder Allergien leiden. (Voraussetzung dafür ist, dass die Mutter selbst gut versorgt ist, mit allem, was ihr Kraft schenkt also Nährstoffe, Ruhe, Selbstfürsorge. Diese Kraft kann sie an das Baby weitergeben.)


💗Wie lange sollte man stillen und wie lange kann das Baby vollständig davon ernährt werden?

Ich empfehle, in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen ganz ohne zusätzliche Nahrung oder Wasser. In dieser Zeit ist Muttermilch alles, was ein Baby braucht. Erst danach beginnt sich bei vielen Kindern langsam ein Interesse an fester Nahrung zu entwickeln. Doch wann genau dieser Moment kommt, ist von Kind zu Kind verschieden.


Und genau hier liegt ein wichtiger Punkt: Wir dürfen darauf vertrauen, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus hat. Der Übergang zur Beikost sollte nicht durch äußeren Druck geschehen, sondern aus dem natürlichen Interesse des Kindes heraus. Wenn es beginnt, neugierig auf das Essen der Großen zu schauen, mit den Händen nach essen greift oder mit dem Mund Bewegungen macht dann ist das Kind bereit. Unsere Aufgabe ist es nicht, diesen Prozess zu beschleunigen, sondern ihn liebevoll zu begleiten. Wir sollten uns dem Tempo unseres Kindes anpassen und nicht umgekehrt. Denn in dieser achtsamen Haltung liegt der Schlüssel zu einer gesunden und selbstbestimmten Entwicklung.


Sobald das Kind Interesse zeigt würde ich mit BLW (Baby Led Weaning) starten. BLW ist vom Baby geführte Beikosteinführung. Dabei wird auf Brei verzichtet und das Baby bekommt stattdessen von Anfang an geeignete feste Nahrung in Form von beispielsweise weichem Fingerfood. Es entscheidet selbst, wann und wie viel es essen möchte, und wird nicht gefüttert, sondern isst eigenständig mit den Händen. Das soll aber nicht das Thema hier sein. Ich möchte nur darauf hinaus: Wenn Babys beginnen, feste Nahrung zu entdecken, geht es zunächst ums Erforschen und nicht ums Essen. Sie lutschen, kauen, spucken wieder aus. Eine vollständige Mahlzeit wird oft erst mit 10 bis 12 Monaten wirklich gegessen. (Das ist natürlich von Kind zu Kind unterschiedlich!) Das bedeutet: Auch während der Beikost bleibt das Stillen die Hauptnahrungsquelle. Es begleitet das Kind, bis es selbstständig und regelmäßig isst in seinem ganz eigenen Tempo. Bis zum ersten Lebensjahr ist es also völlig normal das Kind noch Vollzeit zu stillen, wenn es vorher noch kein wirkliches Interesse an fester Nahrung zeigt. Das Kind ist dann trotzdem mit allem versorgt! (Vorausgesetzt die Mutter ernährt sich mit nährstoffreichen Lebensmitteln und nimmt ein paar essenzielle Supplemente zu sich. Denn wenn die Mama gut versorgt ist dann auch das Kind! Dazu mehr in einem anderen Blog Beitrag!


💗Fazit: Stillen – ein Band fürs Leben

Stillen ist pure Liebe. Es ist Wärme, die durch Haut geht, Vertrauen, das ohne Worte wächst, und Nähe, die ein Leben lang trägt. In jedem Stillmoment fließt mehr als Milch, es fließt Geborgenheit, Sicherheit und das leise Versprechen: Ich bin da. Für das Kind ist es der sichere Hafen. Für die Mutter ein Raum, in dem sie spürt: Ich bin genug. Stillen verbindet und genau darin liegt seine wahre Kraft.


In Liebe, Jolene

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